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Die Geschichte des Amalienhofs
Für den Krensdorfer Hof, Hauptstraße 10 (Konskriptionsnummern 99 und 100) im „Großhäusl“ der mittelalterlichen „Stiftzeil“, erwarb die Hirmer Zuckerfabrik 1865 zwei Liegenschaften:
- Haus Nr. 30 (später Nr. 99) von Franz Tschögl
- Haus Nr. 33 (später Nr. 100) von Johann Eckhart
Besonders war hier, dass Hof an Hof grenzte und nicht, wie sonst meist üblich, Hof an Nachbarhaus. Durch den Abbruch der Zwischenmauer entstand eine große Hofeinheit, in der zeitweise bis zu 50 Paar Ochsen untergebracht waren.
Im Meierhof wurden neben Ochsen auch Milchkühe gehalten. Zwei Pferde stellte die Hirmer Zuckerfabrik der Ortsfeuerwehr zur Verfügung.
Zur Tränke des Viehs und für die Hofwasserversorgung dienten ursprünglich zwei gemauerte Brunnen, die jeweils zu einer der beiden ehemaligen Bauernwirtschaften gehörten
Der in Schräghanglage liegende Untergrund bestand aus Lehm und Erdreich. Zur Stabilisierung wurden große Mengen Kieselsteine eingebracht – gesammelt von Dorfkindern auf den Feldern.
Bis zum Zweiten Weltkrieg bot der Amalienhof vielen Krensdorfern, besonders Frauen aus Klein- und Kleinstwirtschaften, Nebeneinkommen.
- Die „Stadlweiber“ verrichteten Schwerarbeit beim „Fruchttragen“.
- Im Meierhof waren zehn Personen beschäftigt, darunter drei „Schweizer“ – so nannte man die Betreuer der Rinderställe.
In den Ställen gab es Zug- und Mastochsen. Jeder Rinderstall war über dem Eingangstor mit einem Terrakotta-Stierkopf gekennzeichnet. Heute ist nur noch einer erhalten, da die übrigen 1945 von den Russen entfernt wurden.